Triathlon Ingolstadt 2022

      Triathlon in Ingolstadt am 29.05.2022

      Deutsche Meisterschaft der Altersklassen

                        in der Halbdistanz

 

Ein Triathlon mit einer besonderen Herausforderung, die ich so noch nicht erlebt habe. Schon die Anfahrt nach Ingolstadt, einen Tag zu vor lies nichts Gutes erwarten. Viel Regen, Wind und 9°C Außentemperatur. Der Wetterbericht hatte auch keine bessere Voraussage. Auch am Wettkampftag waren es morgens nur 9°C. Es sollte wenigstens erst am Nachmittag regnen. Leider stimmte die Voraussage auch nicht. Man war aber vor dem Start doch optimistisch, da die Sonne schien und die 9°C fühlten sich doch etwas angenehmer an.  Vor dem Start redete man, was zieh ich auf der Radstrecke über? Bleibt es sonnig, dann stört das auf der Radstrecke, bleibt es kühl ist es ganz angenehm, was übergezogen zu haben. Ich entschied mich nichts über zu ziehen.

Der Schwimmstart war 8:00 Uhr und verlief reibungslos, man startete in Gruppen aller 5 Minuten. Geschwommen wurde in einem Baggersee. Das Wasser war, zur Überraschung, angenehm warm. Was mich ein wenig störte, dass viele Gras im Wasser. Ständig hatte man das Zeug im Gesicht, an der Brille und an den Händen. Trotz alledem kam ich im Wasser gut zurecht.

Der Wechsel auf das Rad klappte ganz gut, hatte nur kurze Orientierungsprobleme mein Rad zu finden. Kaum auf dem Rad wurde die Sache nun ernst. Es zogen dunkle Wolken auf, es wurde windig und es begann zu regnen. Auf den ersten Kilometern habe ich das alles noch nicht so ernst genommen. Der Regen wurde aber stärker und es wurde deutlich kälter. In den Medien berichtete man später, dass es einen Temperatursturz von 8°C gegeben hatte. Nach der ersten Radrunde ca. 40 km haben die ersten aufgegeben und minütlich wurden es mehr. Viele wurden von der Feuerwehr, Notarzt und Helfern mit wärmenden Rettungsdecken betreut. Auch ich begann mir nach der ersten Runde Gedanken zu machen, biege ich ab Richtung Ziel und gebe auf, oder fahre ich weiter auf die zweite Runde. Es gingen einen viele Gedanken durch den Kopf. Das Radfahren wurde zur Nebensache. Meine Gedanken waren an der ganzen Vorbereitung, die vielen Radkilometer und die investierte Zeit.  Obwohl ich auch schon am Limit war, entschied ich mich doch weiter zu fahren. Die Wetterbedingungen änderten sich auch auf der zweiten Radrunde nicht. Auch mein körperlicher Zustand verschlechterte sich zusehends. Mein ganzer Körper fing an zu zittern. Dieses zittern hatte sich bis auf das Rad übertragen. An Essen und Trinken war nicht zu denken. Ich hatte nur noch einen Gedanken, irgendwie die Wechselzone erreichen.

Nach ca. 2:30 Std. Radfahrt des „Grauens“ konnte ich den Rundkurs verlassen und Richtung Wechselzone abbiegen. Ich war einfach nur froh vom Rad abzusteigen. Zitternd am ganzen Körper lief ich in die Wechselzone ein. Der Wechsel auf die Laufstrecke klappte den Umständen entsprechend gut, Laufschuhe und Cap waren allerdings durchnässt. Auf den ersten Laufkilometer waren die Beine noch sehr schwer. Die nassen Schuhe spürte ich kaum, da sich meine Füße noch wie „eingefroren“ anfühlten. Mit der Zeit meldete sich auch die Sonne wieder und es wurde spürbar wärmer. Mein Körper konnte die „Starre“ so langsam ablegen und man fühlte wieder den Boden unter den Füßen, zumindest am rechten Fuß. Den Linken spürte ich erst nach ca. 15 Kilometern wieder. Ab da konnte ich locker laufen und alles war wieder gut. Ich genoss die letzten Laufkilometer und überquerte mit einem guten Gefühl, die Strecke gemeistert zu haben, das Ziel in 5:18:32 Stunden.

 

Ein 5. Platz in der Altersklassenwertung war der Lohn für einen unvergesslichen Triathlon.