Lucy - die Fundkatze ...

Auf dieser Seite könnt ihr die Geschichte

von "Lucy" in Wort und Bild erleben ...      

 

Lucy's zweites Leben ...

 

Unsere Tochter hat seit 2005 ein neues Pflegepferd. Damit ist sie sehr glücklich und verbringt fast ihre ganze Freizeit bei ihrem Pflegepferd "Anka". Da sie zu diesem Zeitpunkt noch keinen eigenen Führerschein hatte, fuhren wir sie also immer auf's Land zu Anka.

So vergingen die Wochen, wie im Fluge und inzwischen hatten wir im Jahr 2006 einen richtig kalten Januar. Meistens hatten wir am Tag so um die minus 10 ° C und nachts fiel das Thermometer bis auf minus 15 ° C . Dazu gab es in diesem Winter auch jede menge Schnee. Einmal musste meine Tochter mich mit dem Auto aus einer Schneewehe schieben. Den steilen Berg fuhren wir bei Glatteis immer in der Hoffnung hoch, dass wir ja nicht anhalten müssten, denn sonst würden wir nicht wieder los kommen.

 

Und hier beginnt nun die Geschichte von "Lucy" ...

 

An so einem kalten Wintertag, dem 3. Februar 2006 hatten wir es geschafft, den Berg wieder hoch zu kommen, ohne anhalten zu müssen. Als wir am Reiterhof ankamen stand schon Herr K. an seinem Tor und sagte uns, wir sollten nicht erschrecken, er hat eine kleine Katze in den Container gebracht. Da waren wir natürlich erstmal erstaunt und gingen schnellen Schrittes, da es ja eisig kalt war, zum Container. Dort hatte Herr K. schon den kleinen Ölradiator eingeschaltet, damit einigermaßen erträgliche Temperaturen im Container herrschten. Wir huschten also schnell zur Tür hinein und dachten uns empfängt ein miauendes Kätzchen. Aber weit gefehlt. Kein miauen war zu hören und auch kein Kätzchen zu sehen. Überall schauten wir hin, auf die Sitzecke, unter die Sitzecke, unter die Kommode in alle Ecken, aber nirgendwo sahen wir ein Kätzchen. Nun dachten wir schon, dass Herr K. uns nur veralbert hat. Das wäre aber schon ein schlechter Scherz gewesen, denn er wußte genau, dass Eva Katzen sehr gern hat. Also schlossen wir das nun doch aus und fingen wieder an zu suchen. Eigentlich gab es nur noch die Möglichkeit, dass sie doch unter der Kommode sitzt. Ich kniete mich auf den Fußboden, um unter die Kommode zu schauen. Aber ich sah natürlich nichts, denn unter der Kommode war es dunkel. Da aber die Kommode der einzige Ort war, wo das Kätzchen noch sein konnte, strengte ich meine Augen an um etwas zu erkennen. Und siehe da, als sich meine Augen etwas an die Dunkelheit gewöhnt hatten, entdeckte ich in der hintersten Ecke der Kommode zwei kleine Katzenaugen, die von grauem Fell umgeben waren. Ich versuchte meinen Arm unter die Kommode zu strecken um an das Kätzchen ranzukommen. Aber ich kam nicht heran und das kleine Kätzchen fauchte unter der Kommode, weil es Angst hatte. Uns kam die Idee, es mit dem Besen zu versuchen. Es war die einzige Möglichkeit irgendwie an das Kätzchen ranzukommen. Also schoben wir den Besen unter die Kommode und versuchten so das Kätzchen vorzuschieben, was natürlich schwerer war als wir gedacht hatten, denn jetzt fauchte und miaute das Kätzchen noch ängstlicher. Nach dem wer weiß wie vielten Versuch hatten wir es dann doch geschafft. Und es kam ein kleiner grauer Knäul zum Vorschein. Das grau getigerte Kätzchen war schmutzig, voller Spinnweben hatte verklebte Augen und eine tropfende Nase. Es sah aus, wie ein Häufchen Unglück und wir hatten Mühe es festzuhalten, denn es hatte ganz große Angst. Irgendwie gelang es uns das Kätzchen ein bischen zu beruhigen, indem wir es streichelten und ihm gut zuredeten. Dazu hatte Eva das ängstliche Fellbündel auf dem Arm. In der Zwischenzeit nahm ich eine von den Pappkisten in denen die Reitsachen untergebracht waren und funktionierte sie zu einer Katzenschlafhöhle um. Ich stellte sie unter den Tisch neben den Heizkörper, den wir inzwischen voll aufgedreht hatten, weil es auch im Container ziemlich kalt war. Schnell legte ich ein Handtuch hinein und nun kam das Kätzchen rein. Sie war so verängstigt, dass sie dort auch ganz still liegenblieb. Bestimmt hatte das kleine Kätzchen auch großen Hunger und Durst. Also überlegten wir, was wir machen sollten. Zuerst mussten wir etwas essbares für das Kätzchen besorgen, auch ein zwei Futternäpfe, eine Decke und natürlich eine Katzentoilette, wo sie ihr Geschäft verrichten kann. Gesagt, getan. Wir machten also die Tür des Containers richtig zu, gingen zum Auto und fuhren nach Hause. Hier angekommen, erzählten wir erstmal dem Papa von dem kleinen ängstlichen Kätzchen. Nun suchten wir schnell eine Decke, die ausrangierten Futternäpfe von Felix und ein bischen Katzenfutter zusammen und machten uns wieder auf den winterlichen Weg zu dem kleinen Wollknäul. Als wir die Tür des Containers öffneten, sahen wir, dass das Kätzchen noch genauso in der Kiste lag, wie wir es hineingelegt hatten. Eva gab das Katzenfutter in den Napf und stellte es direkt vor das Kätzchen hin. Sie begann auch gleich zu fressen. In dieser Zeit konnte ich noch die Decke auf das Handtuch in der Pappkiste legen, damit es für das Kätzchen wärmer ist. Nachdem sie etwas gefressen hatte, legte sie sich auch gleich wieder in die Kiste und genoss das Plätzchen am warmen Ölradiator. Es war gut, dass sie ein bischen was gefressen hatte. Wir füllten also den Napf mit Futter auf und stellten noch etwas Wasser dazu. In der Zeit als wir nach Hause gefahren waren, hatte die Frau von Herrn K. eine ausrangierte Katzentoilette in den Container gebracht. Da wir aber noch kein Katzenstreu hatten, legten wir erst mal ein bischen Papier hinein, damit das Kätzchen erst mal eine Toilette hat. Nachdem wir also die Grundversorgung des Fellbündels abgesichert hatten, waren wir etwas beruhigter. Wir streichelten und redeten noch ein bischen mit dem Kätzchen, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Während der Heimfahrt dachten wir beide nur an das Kätzchen. Man musste ihm einen Namen geben und sich um die verklebten Augen und die Schnupfennase kümmern. Jetzt waren wir aber erst mal froh, dass das Kätzchen einen schönen warmen Platz zum schlafen und was zu fressen hat. Wer hätte gedacht, dass der Nachmittag noch so aufregend werden würde.

 

 

Auf diesen Fotos könnt Ihr sehen,

in welchem erbärmlichen Zustand

Lucy war, als sie gefunden wurde ...

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